Heute Morgen fragte die Moderatorin im Radio: “WAS backt Ihr eigentlich alle?” Eigentlich eine normale Frage. Eigentlich … in Corona-Zeiten ist gar nichts mehr normal. Anscheinend wird nun in deutschen Haushalten so viel gebacken, dass die Öfen qualmen. Mehle und Hefe sind gehamstert. Die Regale recht leer.
Hier auf dem Land wird schon eh und je in großen Mengen eingekauft, meist für 1 Woche im Voraus. Und da ich schon immer alles frisch koche oder backe habe ich auch Backwaren daheim. Meist kaufe ich auch gute Mehle aus alten Getreidesorten wie Dinkel, Emmer und Einkorn im Internet.
Für mein Landbrot-Rezept benötigt Ihr Hefe. Ich friere “frische” Hefe immer in kleinen Stückchen ein. Da ich meinen Hefeteig im Kaltverfahren gehen lasse, benötigst Du für das Brot hier ca.10g frische Hefe. Tipps für “selbstgemachte Hefe” (denn unsere Vorfahren – aus Mangel an Discountern – machten die natürlich selbst!): z.B. Ellaberta von frag-mutti.de erklärt die alte Herstellungsweise aus gekochten Kartoffeln, Zucker und Bier: “Hefe zum Backen selber machen”. Man kann auch Hefewasser aus gedörrten Obst herstellen … goggelt doch mal ein wenig im web herum.
Wenn möglich backe das Landbrot aus Dinkel- und einem Teil Roggenmehl. Schon Hildegard von Bingen schwor auf das magenfreundliche Dinkel-Getreide. Vor ein paar Jahren noch schwer erhältlich, lässt es sich heute – außer in Deinem Supermarkt zur Zeit – gut im Internet kaufen, ebenso das Roggenmehl.
Mein Römertopf ist ein Schlemmertopf, den ich damals in den 90er Jahren in Dresden gekauft hatte. Immer noch heil. Immer noch hervorragend für Brote backen. Falls Ihr so einen Tontopf nicht Euer Eigen nennt, dann könnt Ihr das Brot auch freigeschoben mit Wasserdampf im Ofen backen.
Zutaten:
700g Dinkelmehl (Typ 630 und/oder Vollkorn)
100g Roggenmehl
3 gestr. Tl. Salz
1 EL Brotgewürz
ca. 350g warmes Wasser
10g frische Hefe
1 Tl. Zucker
150g Joghurt 1,5%
Zubereitung:
Für das Kaltverfahren Hefeteig beginne einen Tag vorher. Gebe 10g frische Hefe in das warme Wasser und noch 1Tl. Zucker hinein. Rühren bis sich alles aufgelöst hat. Einen Moment stehen lassen. In der Zeit die Mehle abwiegen, mit Salz und Brotgewürz vermengen. Eine Kuhle in das Mehl drücken und das Hefewasser hineingießen. Joghurt zufügen und alles schön kneten. Der Teig sollte nicht zu klebrig sein. Evtl. Wasser oder auch Mehl zufügen. Anschließend die Teigkugel in einen Tuppertopf mit schließbaren Deckel füllen. Dann ab in den Kühlschrank und über Nacht gehen lassen. Spannend wie sich der Teig in der Kälte ausdehnt. Am nächsten Tag – der Backtag – stelle Deinen Plastiktopf noch für 2 Stunden aus dem Kühlschrank heraus in die Raumwärme. In der Zeit wässere Deinen Römertopf.
Backen:
Tontopf mit viel viel Butter einfetten, evtl. noch Semmelbrösel einstreuen (damit sich das Brot später gut löst). Teigling zu einem schönen Laib geformt in den Topf legen, oben mehrfach einschneiden und mit Mehl bestäuben, dann Deckel drauf und ab in den “kalten” Ofen. Bei 200°C Umluft für 50 Minuten backen. Dann Deckel abnehmen und weitere 10-15 Minuten kross backen lassen. Ofen ausstellen, Tür noch für ca. 10 Minuten geschlossen lassen. Fertig!
Schmeckt lecker mit gesalzener Butter und/oder mit Bütterken-Salz bestreut.
Weitere tolle Landrezepte aus meinem Blog, wenn Euch der Backwahn befallen hat (na lieber der, als das olle Virus…):
Artländer Schwarzbrot im Weckglas
Mein Dinkel-Vollkornbrot im Glas
Artländer Griesskuchen nach Frau Bidder
Oli-Kuchen – schnell, einfach & saftig
Artländer Frühstückshörnchen
Vielleicht habt Ihr ja auch Lust etwas zu Häkeln.
Schon mal mit Jute gehäkelt?
Tolle Ideen findet Ihr in meinen Stores CadoohARTland bei CrazyPatterns oder Etsy.
Ganz liebe Backgrüße aus meinem kleinen Fachwerkhäuschen im Artland hinaus in die Welt … bleibt gesund ! …stay healthy my friends …
Mein Papa schrieb einmal in mein altes Posiealbum:
Lass das Köpfle nie hängen, hab stets frohen Mut, einst wird´s wieder helle, einst wird alles gut …
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