Der Traumfänger (engl.: Dreamcatcher) ist aus unserem Leben fast schon nicht mehr wegzudenken. Als Kunst- und Dekoobjekt in unseren Häusern und Wohnungen eingezogen, war doch der klassische Traumfänger ein indianisches Kultobjekt …
… Vorwiegend dazu gedacht, böse und gute Träume zu fangen und die schlechten wieder durch das mittige Loch in der Morgensonne verdampfen zu lassen… wobei das bei den Lakota-Indianern genau umgekehrt war. Bei den Azteken nannte man den Traumfänger “Titlahtin”…was soviel heißt wie “Das, was mich beruhigt”…schön, genau das, was ich immer dringend benötige;-) Wer braucht schon ein Beruhigungsmittel, wenn er einen “Titlahtin” sein eigen nennt!
Die Idee dazu reifte schon im Frühjahr. In unseren Felsenbirnen hauste der Efeu und schlang sich immer mehr zu. Unten abgeschnitten zog ich dann ellenlange knotige Lianen aus dem Baum, die ich mir zusammen wickelte. Ich erinnerte mich dann an den schönen Beitrag von Angelika aus ihrem Blog Gedankenklang. Handgefertigte Traumfänger aus Efeuranken gebogen und mit gehäkelten Spitzendeckchen und weißen Bändern aufgefrischt. Nicht perfekt. Ganz “Natürlich”. Eine wahre Augenweide im Garten…muß ja nicht immer über einem Bett schweben;-)
Meine Efeulianen waren dann doch sehr dick, um sie perfekt zu einem Ring zu knechten, daher benutzte ich zum Zusammenbau einen dünnen grünen Gärtnerdraht. Die fertigen Ringe dann noch in Wasser getaucht und um alte Tontöpfe – zum Trocknen in der milden Frühlingssonne – gelegt/gepresst.
Für das weiße gehäkelte Spitzendeckchen entschied ich mich für merzerisierte Baumwolle mit 50g/125m Lauflänge und Häkelnadel Nr.3.
Ein Muster aus einem sehr alten Buch war schnell gefunden. Einige Reihen weggelassen, damit mein Deckchen auch in den Efeuring passt.
Dann noch angefeuchtet auf einer Styroporplatte mit langen Stecknadeln gespannt. Genauso gespannt habe ich dann auf das Trocknen gewartet. Im Prinzip sollte dieser Prozess sicherlich anders herum laufen, also zuerst das Deckchen wählen und dann entsprechend einen Ring aus Ästen schmieden…äh, flechten.
Die Indianer wählten für ihre Traumfänger magische Dinge wie Haare des Pumas, Zähne vom Bären, Muscheln, Federn, etc. Da ich nur Katzenhaare habe, keine Bären hier herumlaufen (ob die mir auch einen Zahn freiwillig geben würden?) und der Buntspecht mir partout keine Federn überlassen wollte, suchte ich mir dann eigenes magisches Klimmbimms: Bänder aus Chiffon und Spitze, Silberperlen, gekaufte Federn und yipiiieh!..eine Feder vom Bussard (gefunden beim Laufen!).
Das Deckchen habe ich dann wieder mit dem obligatorischen Draht an den Ring befestigt.
Fertig ist mein Kunstobjekt “Titlahtin”…die Nachbarn haben komisch geguckt,
aber…ich meine, es ist hier bedeutend ruhiger geworden…… und alle schlafen länger…haben die etwa schöne Träume
Und Ihr habt´s ja schon gemerkt. Frau Bidder war einige Zeit in Arbeit abgetaucht. Hier und da einige Sachen ausprobiert und getestet. Demnächst mehr.
Und zum Wochenende gibt es dann endlich von mir eine neue Anleitung.
Hier schon einmal eine kleine Vorschau/ der “sneak peek” zum Häkelglück “Happy Granny”: etwas Schmückendes für uns “Ladies!”…
Bis bald und sonnige Grüße aus meiner Werkstatt
Eure Frau Bidder
2 Comments
Ohhh… the dream catcher is beautiful! Lovely photos too!
Thanks for the encouraging commendation, Ingunn!!!
Cordial greetings to Italy